Ich fische ausschließlich "Catch&Release", somit gehören fischschonender Karpfenkescher, dicke Abhackmatte und Carp Care zu der Grundausstattung. Gute Vorbereitung, Anpassung der Ausrüstung an das Gewässer, Längen- und Gewichtskontrolle sowie kurze Fotosession sind für mich selbstverständlich.

... Veränderungen bringen Veränderungen...


Ich glaube "jetzt" wird es wieder einmal Zeit, um meinen Blog auf den aktuellen Stand zu bringen. Das Jahr 2016 ist für mich ein Jahr der Veränderung. Einige Monate war ich unentschlossen und konnte nicht über meinen Schatten springen. Schlussendlich entschied ich mich für eine neue Herausforderung, einen neuen Weg, einen neuen Beruf und nimm die mit sich bringenden Veränderungen an. Meine neue Arbeit zeigt mir, dass nicht "jeder" den gleichen Start im Leben bekommt. Wir, nicht alle die gleiche Chance bekommen unser Leben selbst zu bewältigen, Unterstützung brauchen, einen Begleiter benötigen, der gemeinsam mit uns geht. Dennoch, gleich welche Beeinträchtigung wir auch haben oder nicht, wir suchen und brauchen alle die gleichen Werte.

Warum schreibe so eine Einleitung auf meinem ...fischen-ist-mehr... Blog???


Ich habe in den letzten Monaten immer wieder erlebt, wie Neid, gegenseitiges Ausspielen, öffentliche Rufschädigung  und die "ICH" - Einstellung, mehr und mehr in der Szene zunimmt. Viele stellen sich in den Schatten einiger und warten nur auf den Moment, aus dem Schatten hervor zu kommen und die Person zu übergehen. Immer wieder gegenseitige Beschimpfungen und im schlimmsten Fall wirst du öffentlich ausgerichtet. Es wird immer verglichen und mit Sicherheit ist deine Art und Weise die Falsche. Wer fängt mehr 20+ kg Karpfen? Wer ist öfter am Wasser? Wie viele Nächte? Welche Ruten? Von welcher Firma kommt dein Tackle? etc..., solche Fragen kommen immer wieder.


Fischen bedeutet für mich, Gemeinschaft, Abenteuer, Herausforderung, Natur, Zeit, ständiges anpassen an die Veränderungen und sicher auch der Erfolg. Wobei ich Erfolg habe, wenn ich meine  Ziele erreiche.


Wir haben alle alle ein absolut geniales Hobby, du kannst dir selber Herausforderungen stellen, arbeitest hat daran, diese zu erreichen. Man bekommt sofort ein Feedback für die jeweilige Entscheidung die man trifft. Man begegnet der Natur mit Respekt und lernt diese auch zu schätzen. Du kannst für ein paar Stunden oder mehrere Tage deinen Alltag hinter dir lassen um Kraft und Energie zu tanken. Nicht zu vergessen ist noch die Gemeinschaft. Ich finde, es ist absolut wichtig sich mit anderen auszutauschen, Momente gemeinsam erleben, Misserfolge gemeinsam ertragen, Erfolge gemeinsam feiern. So entstehen Geschichten und Geschichten begleiten und prägen unser Leben!


Die letzten Monate hatte ich nicht wirklich viel Zeit um ans Wasser zu fahren. Ein paar wenige Stunden an der Mur und eine Tagessession an einem Teich konnte ich bis jetzt in mein Sessionbuch eintragen. Aber dennoch war ich erfolgreich und genoss jede Sekunde.
Die Mur zeigte mir wieder einmal, wie schwer und launisch, der Fluss zu befischen ist und sich die Faktoren ständig ändern. Dennoch konnte ich im März meinen ersten Mur-Karpfen sicher landen und die Freude war riesengroß. Die Tagessession, gemeinsam mit Johannes Bürg, an einem kleinen Teich war absolut genial und wir konnten einige Karpfen auf die Matte legen.


Fazit:
Ich bin gespannt in welche Richtung sich die ganze Szene entwickelt. Für mich war, ist und bleibt das Fischen eine Lebenseinstellung,werde weiterhin meinen Weg gehen und hoffe aufrichtig auf eine positive Wende, den Veränderungen bringen Veränderungen.






...der Rückblick, der Moment, die Vorschau...


Wir haben mittlerweile schon den 24. Jänner 2016 und erst jetzt finde ich die Zeit und den Willen, meinen Blog zu aktualisieren. Mein letzter Post war im November 2015 und es war meine letzte Session in der vergangenen Saison. Im Dezember waren noch zwei Ansitze geplant, diese wurden aber aufgrund zwei gebrochener Rippen abgesagt. Leider.
Wenn ich so auf die vergangene Saison zurückblicke, war es ein auf und ab. Im Frühjahr hatte ich einige "Schneider-Sessions", ich brauchte eine Eingewöhnungsphase um ein Gefühl, für das Wasser, das Verhalten der Karpfen und die richtige Futtertaktik, zu bekommen. In den Sommermonaten hatte ich dieses Gefühl und konnte daraufhin einige Karpfen sicher landen. Der Herbst begann mit einem "Wiedersehen", diesen Spiegler nach fast genau einem Jahr wieder in den Händen zu halten, war der "Moment" im Jahr 2015. Es war ein unvergesslicher Augenblick.

2014



 2015



Im Oktober konnte ich noch einen 27+kg Schuppi landen. Dieser Schuppi war mein Herbstbulle. Der letzte Fisch in der Saison war ein Schuppi mit 17+kg. Auch diesen Karpfen hatte ich schon mal in Händen. Ein gelungener Abschluss.

Mein Herbstbulle


mein letzter Karpfen 2015... 


Aus technischer Sicht, habe ich keinen einzigen Fisch verloren, keiner wurde geschlitzt, ich hatte keinen Schnurbruch und alle Ruten blieben ganz. Es wurde wieder "fleißig" eingekauft, ob alles wirklich nötig war, ist eine andere Frage.

Für mich bedeutet Fischen: Zeit, Natur, Herausforderung, Abenteuer und Miteinander. Doch immer wieder wird die Gemeinschaft, das Miteinander als was negatives gesehen. Aber wenn ich an alle Session an der Schottergrube denke, haben wir immer zusammengehalten, führten stundenlange Gespräche, tranken mehr als genug zusammen und die Freude über jeden Fang der anderen, war genauso groß, wie meine eigenen. Ich finde unser Hobby braucht ein Miteinander, es ist umso schöner und leichter, den Erfolg oder auch die Enttäuschung, mit gleichgesinnten zu teilen. 

Aus Solidarität gegenüber dem Menschen, der mir "alles" über das Fischen, der Natur, der Einstellung zum Leben und dem Erfolg, beigebracht bzw. mich begleitet hat, werde ich mir keine weitere Jahreskarte an der Schottergrube kaufen. 

Danke Erich...

Ich konnte diesen Ausnahmefisch in zwei Jahren, fast zeitgleich in Händen halten und möchte mit diesen positiven Gedanken und Erfahrungen einerseits abschließen und andererseits diese Erfahrungen für neue Herausforderungen mitnehmen und nutzen.  

Das Jahr 2016, wird ein Jahr der Veränderung für mich. In beruflicher Hinsicht habe ich bereits diesen Weg eingeschlagen, in privater Hinsicht wird es an der Zeit ein Haus zu Bauen, einen Baum zu pflanzen und die restliche Zeit werde ich mit meiner Freundin und der Emma genießen. 


Die Fischerei hat mir einen Weg gezeigt, den negativen Stress in positiven umzukehren. Ich werde weiterhin Fischen, die Natur genießen, die Zeit nutzen und die Herausforderungen annehmen. 


Ich werde weiterhin die Boilies von der Kugelschmiede.at verwenden und Johannes Bürg unterstützen. Wir hätten gerne gemeinsam an der Schottergrube gefischt, unter diesen Umständen werden wir uns aber ein anderes Gewässer suchen. Eine kleine Information schon mal vorweg, im Frühjahr kommen einige neue Boilies von der Kugelschmiede.at auf den Markt. Eine neue Sorte haben der Johannes Bürg und ich zusammengestellt. Abgesehen davon, dass alle Boilies von der Kugelschmiede.at absolute Spitzenqualität und top Köder sind, bin ich schon ein bisschen Stolz "Pate" einer Kugel zu sein. 


Des weiteren bin ich dem Austria´n Carp Team beigetreten. Gründer des ACT ist der Alex Preiss. Ein engagierter und motivierter Fischer, der nicht ausschließlich auf Karpfen, sonder hin und wieder auch aktiv auf Raubfische, angelt. Seine Energie und sein Ehrgeiz ist ansteckend. Ich habe ihn bei einer Session im Herbst, durch Patrick Jautz, kennen gelernt.
Dieses, neu gegründete Angelteam aktiv zu unterstützen und zu begleiten, ist eine weitere Aufgabe, der ich mich in der kommenden Saison vermehrt widmen will. Wir verbinden mehrere Gewässer in Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark. Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass jedes einzelne Mitglied des ACT, einerseits ein erfahrener Angler mit Herzblut ist und andererseits mit Respekt der Natur gegenüber, viele Nächte im Jahr fischt. Ich glaube von dem ACT wird man noch einiges hören. 



In diesem Sinne ein dickes Petri an alle...


 





...Session 10/15 "Das Bauchgefühl und der Luftdruck"



Letztes Wochenende hatte ich wieder eine Session an der Schottengrube. In den vergangen Wochen hatten wir ja ein Traum-Herbstwetter. Milde Temperaturen, fast 8 Stunden Sonnenschein und kaum einen Nebel in der Früh. Das Wasser kühlte kaum ab und wir hatten immer noch 11° C Oberflächentemperatur.
Leider änderte sich das traumhafte Wetter genau zu meiner Session. Am Freitag kam ein Tief auf uns zu und das herrliche Herbstwetter ging zu Ende. Das schlechte Wetter oder der Regen störte mich nicht, dafür gibt es ja die Zeltheizung und den Regenschutz, aber für den extremen Luftdruckabfall gibt es keine Lösung. Die Wochen zuvor hatten wir immer einen konstanten Luftdruck von 1025 mmHg aber von Freitag auf Samstag stürzte dieser auf 995 mmHg ab. Jetzt gibt es sicher einige Fischer unter uns, denen dieser Faktor egal ist, mir ist er nicht egal aber man muss sich darauf einstellen,  denn man kann diesen Faktor nicht ändern. Wenn man aber die Karpfen über längere Zeit beobachtet, erkennt man einen Zusammenhang. Ich habe schon einige Berichte über Mond, Luftdruck und Wetter und das Verhalten der Karpfen gelesen und ich weiß auch das es keinen wissenschaftlichen Beleg darüber gibt, aber bezogen auf ein Gewässer kann man daraus schon Schlüsse ziehen. Kurz zusammengefasst, die Karpfen reagieren auf einen Wetterwechsel aufgrund der Luftdruckänderung unterschiedlich.

Hoher Luftdruck; die Karpfen ziehen eher am Grund und fressen
Fallender Luftdruck; die Karpfen gleichen den Druck durch aufsteigen im Wasser aus
Niedriger Luftdruck; die Karpfen verändern ihre Fressphasen, ziehen eher in flache Bereiche

Das soll jetzt nicht heißen, dass man bei fallenden oder niedrigen Luftdruck nichts fängt, aber es erklärt vielleicht eine Veränderung der Bissfrequenz. Diese Theorie habe ich, bezogen auf alle meine Session, erstellt. Aber ich glaube ich habe genug über das Wetter geschrieben.
Wie schon kurz angeschnitten begann meine Session am Freitag um 8 Uhr in der Früh. Ich fuhr direkt vom Nachtdienst ans Wasser. Ich wählte einen Platz, den ich heuer noch nie befischte. Die Gründe für diese Platzwahl waren, ich konnte in verschiedenen Tiefen meine Montagen ablegen, ein geschützter Zeltplatz und ein flaches Ufer. Im Nachhinein, wäre ein anderer Platz sicher erfolgreicher gewesen, aber ich lerne daraus und verlasse mich das nächste mal sicher wieder auf mein "Bauchgefühl".
Das Camp war relativ schnell aufgebaut, jetzt mussten nur mehr die Montagen auf die jeweiligen Spots abgelegt werden.
Erstmals kamen auf allen drei Rigs meine per Hand nachgeschliffenen Haken zum Einsatz. Ich bin total davon begeistert und kann es jeden nur empfehlen. Der Haken ist wesentlich spitzer und schärfer als ein gekaufter Haken. Probiert es mal aus und ihr werdet es immer machen.
Es kamen bei dieser Session drei verschiedene Boilies zum Einsatz. Zwei Kugeln kamen von der Kugelschmiede.at, eine Testkugel und die R.S. 1, sowie eine Ready Made Kugel von einer großen Baitfirma. Der Grund für die Ready Made Kugel war einfach, ich bin sozusagen Pate einer neuen Kugel von der Kugelschmiede.at und diese Ready Made Kugel hat eine bestimmte Zutat die wir auch verwenden werden. Mann muss die Konkurrenz genau unter die Lupe nehmen um erfolgreicher zu sein.


Der Aufbau und das Auslegen der Ruten dauerte aufgrund meines Nachtdienstes bis Mittag. Es war an der Zeit meinen wohlverdienten Schlaf nachzuholen. Zuerst musste ich noch, von einem Fischerkollegen der gerade am Zusammenpacken war,  Infos über die Fänge der Woche einholen. Die Antwort war recht kurz, "Ich habe geblankt!!!!". Na super, dachte ich mir. Bei konstanten, schönen Wetter wurde kein Karpfen gelandet, wie soll das jetzt bei einem Wetterwechsel werden?
Ich konnte nicht wirklich lange darüber nachdenken, ich schlief ein.
Nach 4 Stunden wurde ich durch einen Dauerton von meiner Soundbox aus den Tiefschlaf gerissen, im ersten Moment konnte ich diesen Ton nicht wirklich zuordnen. Ich sprang in meine Wathose und rein ins Boot. Ich musste immer an die geblankte Session meines Kollegen denken, während ich den Karpfen drillte. Er war sehr kampfstark und nach ein paar Fluchten zog ich die Maschen des Keschers unter ihn. Es war ein Schuppi mit 12,5 kg.


Ich war überrascht, nach so einer kurzen Zeit konnte ich auf diesem Gewässer noch keinen Karpfen landen. Jetzt kam auch eine Art Euphorie in mir hoch, "Vielleicht habe ich ja genau den richtigen Moment oder die Zeit des "großen" Fressens erwischt?" Bevor die Rute wieder neu ausgelegt wurde, kontrollierte ich noch das Boilie am Haar. Es war das Ready Made Boilie.
Die besondere Zutat hat gleich nach 4 Stunden zugeschlagen, der Test hat funktioniert und deshalb freue ich mich um so mehr auf die neue Kugel der Kugelschmiede.at.
Leider wurde meine Euphorie relativ schnell wieder gedämpft, den restlichen Tag und die ganze Nacht waren meine Bissanzeiger komplett ruhig und still. Das Wetter änderte sich wie vorhergesagt und es schüttete teilweise wie aus Kübeln. Ein herrliches Wetter zum Schlafen.


Der nächste Morgen begann mit Regen und kalten Nordwind, somit wurde nicht neu ausgelegt und ich genoss mal einen warmen Kaffee mit Zigarette.
Am Vormittag bekam ich Besuch von der Kugelschmiede.at, genauer gesagt vom Chef persönlich. Er brachte mir die R.S.1 Kugeln vorbei und wir konnten gleich über die neue Zutat bzw. Kugel sprechen. Nach ein paar Stunden "Brainstorming" und Ideen suchten wir gemeinsam neue Spots für die R.S.1.
Es war sehr abenteuerlich, zu zweit in meinem 190cm Schlauchboot, beide hatten wir die Wathose an und im Boot waren noch Rute, Kamera und Boilies. Eine kleine Bewegung ohne Absprache und wir wären bei 10°C baden gegangen. Sowas vergisst man nicht. Ein Traum.
Nachdem wir im Regen alle Ruten mit R.S.1 Kugeln neu ausgelegt hatten, hörte der Regen auf. Ist immer so.
Am Nachmittag musste Johannes Bürg wieder weg und ich genoss die restliche Zeit am Wasser. Wie schon am Freitag, verging der restliche Tag ohne einen Ton aus meiner Soundbox.
Am Abend überlegte ich noch kurz die Spots wieder zu wechseln, aber ich entschied mich dagegen.
Um 19 Uhr am Abend ging meine Heizung aus, ein kurzer Check der Gasflasche bestätigte mir meine Vermutung. Die Gasflasche war leer.
Nachdem ich meine Freundin am Telefon angebettelt hatte, brachte sie mir eine andere, ebenfalls angebrauchte Gasflasche von zuhause. "Hoffentlich komme ich mit dieser durch die Nacht", dachte ich mir. Aber es ging alles gut.
Am Sonntag um 6 Uhr in der Früh, ein erlösender Dauerton aus der Soundbox. Es war der Spot, denn ich mit Johannes angelegt hatte, die Wathose schnell angezogen und ins Boot gesprungen, drillte ich den Schuppi auf ca. 250m Entfernung. Nach ein paar kräftigen Fluchten konnte ich den Schuppi mit 17,5 kg sicher landen.


Unterkühlt und nass, aber zufrieden und erfolgreich ging ich noch für ein paar Stunden in mein Zelt und wärmte mich auf. Am Vormittag wurde alles wieder abgebaut und pünktlich um 12 Uhr fuhr ich wieder heim.


Fazit:

Wir hatten einen extremen Wetterwechsel und deshalb hatte ich mir keine großen Hoffnungen gemacht. Ich wollte ein paar Tage ans Wasser um den ganzen Stress in der Arbeit abbauen zu können. Als Draufgabe konnte ich zwei Schuppis landen und konnte neue Erkenntnisse über das Gewässer gewinnen. Weiters konnte ich ein neues Rezept für eine neue Kugel der Kugelschmiede.at erstellen. Nicht zu vergessen ist die "Bootsfahrt" und meine Erfahrung mit der leeren Gasflasche.
Nächstes Wochenende stand meine letzte Session für 2015 am Plan, leider muss ich diese wegen Krankheit absagen. Vielleicht das Ergebnis der leeren Gasflasche.

In diesem Sinne, ein dickes Petri an alle...

...Session 9/15 "Der Herbstbulle"


Nach gut einem Monat ohne einer Rute in der Hand, zog es mich wieder für 3 Nächte an das Ufer der Schottergrube. Der Herbst, das kühle Wetter und die Fänge der letzten Wochen löste in mir eine Art "Karpfenfieber" aus und ich konnte es kaum erwarten, mit gekrümmter Rute und einem Grinsen im Gesicht, in meinem Boot zu stehen.
Am Dienstag nach der Arbeit begann meine lang ersehnte Session. Aufgrund der Winterzeit und der früher beginnenden Abenddämmerung mussten zuerst die Ruten ausgelegt werden, bevor das Zelt im Dunkeln aufgebaut wurde. Irgendwie war dadurch mein gewohnter Ablauf gestört und ich konnte mich nicht, voll und ganz auf die Wahl der Spots konzentrieren. Wir hatten Vollmond und genau deshalb war ein fixer Spot bei den Seerosen. Dieser war schnell gefunden und ich legte meine Montage auf steinigen, harten Boden ab. Der Spot für die zwei anderen Montagen lag auf ca. 100m in einer Tiefe von 4,5m, der Boden war schlammig. Zwischen den beiden Montagen wurde eine Kippstange gesetzt um ein gegenseitiges Heben der Montagen, im Falle eines Bisses, zu verhindern.
Am Abend hatte ich noch Besuch von meiner Freundin und der Emma und wir grillten ein paar Würstel am Lagerfeuer. Meine Freundin liebt es.

Die Nacht verging ohne einer Aktion und ich konnte durchschlafen. Der nächste Morgen begann mit Kaffee und Zigarette. Nach dem "kleinen" Frühstück ging es eine Runde um den See. Morgensport muss sein!!!
Die anderen Kollegen am See hatten auch eine ruhige Nacht und somit wurden die Montagen neu beködert und ausgelegt.
Bei dieser Session hatte ich wieder eine neue Testkugel von der Kugelschmiede.at dabei. Es ist eine absolut geniale Kugel. Sie hat einen angenehmen Geruch, arbeitet gut im Wasser und hält ca. 36 Stunden am Haar. Diese Kugel wird schon 3 Wochen intensiv getestet und sie überzeugte uns von Anfang an, es wurden damit schon mehrere Karpfen bis 27+ kg gefangen. Ich glaube daraus könnte was werden.
Der Mittwoch verging ohne einen Ton aus meiner Soundbox. Jetzt war ich  mehr als 24 Stunden am Wasser und konnte keinen Fisch landen. In meinem Kopf stellte ich mir diese Herbst-Session etwas anders vor: schlaflose Nächte, Doppelrun, drillen ohne Ende, aber bis jetzt hatte ich genau das Gegenteil. So viel Schlaf hatte ich noch bei keiner Session, von einem Doppelrun will ich gar nicht reden und drillen konnte ich nur Seegras, beim Einholen der Montagen.
Ich blieb bei meinem Plan, ließ die Montagen von der Früh an ihrem Platz und setzte auf die lange Haltbarkeit der Kugeln.
Donnerstag 5 Uhr in der Früh, ein Dauerton riss mich aus dem Schlaf. Es war die Rute bei den Seerosen. So schnell war ich noch nie in meiner Wathose und einen Augenblick später stand ich schon in meinem Boot und drillte. Genau so sollte es sein. Der Fisch nahm Schnur ohne Ende und zog mich bis zur Seemitte. Ein paar heftige Fluchten später zog ich ihn in den Kescher. Jetzt hatte ich meinen Herbst-Schuppi im Netz und ein Grinsen im Gesicht. Ich war erleichtert und glücklich.
Mein Problem, in diesem Moment, war nur der dichte Nebel, vor lauter Stress hatte ich vergessen mein Signallicht einzuschalten. Nach kurzer Orientierung an meiner gesetzten Kippstange konnte ich die ungefähre Richtung ausmachen. Der Fisch wurde versorgt und nach einem kurzen Foto wieder zurückgesetzt.

Mein Herbstbulle hatte stolze 27+ kg, ein absoluter Traum-Schuppi. Die restlichen Tage waren ruhig und ohne Aktion. Am Freitag in der Früh wurde alles wieder abgebaut und fuhr mit gemischten Gefühlen nach Hause. Einerseits konnte ich diesen Schuppi drillen und landen, aber andererseits stellte ich mir diese Session aktiver vor.


Fazit: In 4 Tagen hatte ich einen Run und konnte diesen sicher landen. Ich stellte mir diese Herbst-Session anders vor, wurde aber durch diesen einen Schuppi mehr als belohnt. Ich konnte neue Kugeln erfolgreich testen und meinen Schlafmangel mehr als ausgleichen.

In diesem Sinne,

ein dickes Petri an alle...


Session 8/15 "Herbstfeeling 2.0"

Wie ich im letzten Post kurz angedeutet habe, schreibe ich ein kurzes Session-Update. Ich sitzte seit Montag an der Schottergrube und habe einerseits schon fast alle Wettertypen durchlebt und andererseits schon einige Größen von Karpfen sowie Wels und sogar einen Hecht hacken können. Das Wetter zeigte mir schon viele Facetten, wir hatten starken Regen, Gewitter, Sturm, kalte Nächte, warme Nächte, blauer Himmel, starke Bewölkung, Temperaturen von 16°C bis aktuell 27°C. Der Wind ändert jeden Tag seine Richtung und genau so ging es mir die letzten 3 Tage auch mit meinen Fängen. Montag, Dienstag hatte ich 6 Karpfen, wobei der größte ca. 800g hatte und der kleinste war ca. 12cm lang. Es stimmt, 12 cm und perfekt in der Unterlippe gehackt. Die "kleinen" dürften so lange an der Kugel herumlutschen, bis sie am Hacken kleben. Es war meistens der gleiche Spot und somit musste ich gestern einen neuen Platz suchen. Am Dienstag in der Nacht hatte ich meinen ersten Run der Session. Ich war erleichtert, hatte aber einen komischen Drill. Immer wieder ein heftiger Schlag in die Schnur, zuerst hatte ich gleich einen Wels im Kopf, als aber der Fisch an der Oberfläche war, sah ich einen Hecht der einen kleinen Karpfen quer im Maul hatte und ich den Hecht genau an der Unterlippe gehackt hatte. Ein schneller Griff an den Hacken und er löste sich relativ leicht und somit hatte ich meinen ersten Hecht heuer auf "Köderfisch". Die restliche Nacht war es ruhig an meinen Plätzen. 
Gestern war es am Tag komplett still an der Schottergrube. Kein springen, kein rollen, keine Anzeichen das hier so einige große Fisch umher ziehen. Am Abend hatte ich noch Besuch von meiner Freundin mit der Emma und in der Dämmerung hörte man die ersten Karpfen rollen. Ich hatte von diesem Zeitpunkt wieder mein "Gefühl", ich war mir sicher, "Heute Nacht bekomme ich meinen Run". Den Anfang machte ein Kollege am See. Es war ein absoluter Traum-Fisch, es war ein Two-Tone, Two-Scale, Halbzeiler vereint auf einer Seite des Fisches. Der war schon mächtig. 
So gegen 22 Uhr kam der lang ersehnte Dauerton aus meiner Soundbox und nach 10 min kam der Fisch an die Oberfläche, es war ein Wels mit ca. 120cm, zum Glück löste sich der Hacken bei einem kurzen Schlag an die Seite und ich ersparte mir blutige Finger. 
Ich entschied dann gleich, die noch am Haar hängenden Boilies, am Spot abzulegen und fuhr ein wenig enttäuscht zurück ans Ufer. Die größeren Karpfen lassen auf sich warten, oder prüft das Gewässer meine Geduld???
2 Stunden später hatte ich den zweiten Vollrun, ich hatte wieder eine Chance. Der Fisch zog wie wild in eine Richtung und ich kämpfte mich durch das Kraut hinterher. Schlussendlich konnte ich einen schönen Schuppi mit 16,6 kg landen. 


Jetzt hatte ich meinen Erfolg, frisch beködert legte ich das Rig wieder an den Spot und legte mich komplett zufrieden in mein Zelt. Es dauerte nicht lange und der nächste Dauerton riss mich aus dem Schlaf. Der Fisch nahm Schnur ohne Ende und nach dem ersten Aufsteigen, sah ich die 3 kleinen Schuppen bei der Schwanzflosse. Ich erkannte diesen Fisch sofort, es war mein Herbstfisch vom letzten Jahr. Ich war total konzentriert bei der Sache und nach ca. 20 min hartem Drill konnte ich den Kescher unter "ihr" schieben. Ich musste mich mal kurz hinsetzten und den Moment in vollen Zügen genießen. Ein paar mal tief durchgeatmet versorgte ich den Fisch, machte schnell ein Foto, wog "sie" und ließ sie wieder in ihr Element zurück. Es war ein absolut mächtiger Moment, fast ein Jahr ist es her und jetzt konnte ich sie wieder in meinen Händen halten. Erstmals konnte ich sie ohne gebrochener Rute drillen und es war mir eine Ehre.


Sie hat heuer beim Ablaichen fast 8 kg verloren, baut aber schon wieder kräftig auf. Jetzt fehlen ihr zum Höchstgewicht noch ca. 6 kg. Aber ich bin mir sicher "sie" wird es heuer noch schaffen. Hauptsache es geht ihr gut und ich freue mich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. 
Jetzt habe ich noch eine Nacht vor mir und lass es auf mich zukommen. Ich habe keinen Druck mehr und somit ist Entspannung angesagt. Jetzt kann ich mich total auf die neue Testkugel von der Kugelschmiede konzentrieren und wir werden ein paar Sachen umstellen und anpassen. 
In diesem Sinne, ein dickes Petri an alle...